Macht doch was ihr wollt.

Das Toleranzspektrum der Menschen lässt sich gerade mal wieder wunderbar auf Twitter anhand der Änderungen auf der Plattform selbst beobachten. Natürlich hat jede/r seine Meinung. Natürlich kann sich jede/r äußern wie er/sie/es will.

Mach ich hiermit auch mal.

Twitter hat im Laufe der Jahre viele Prozesse durchlaufen und sein Tod wurde viele Male prophezeit. Ebenso sind UserInnen aus solchen Gründen gegangen und auch wiedergekommen.

Als die Sterne durch Herzen ersetzt wurden war das blöd. Als die Profilbilder von eckig zu rund wechselten war das blöd. 280 Zeichen? Seid ihr verrückt?

Wer soll denn das noch lesen? Der Reiz liegt doch gerade in der Kürze der Nachrichten. Fleets? Wer braucht sowas? Audionachrichten, was ein Quatsch!

Spaces? Wozu? Und nun auch noch Geld bezahlen für nen blauen Haken? Da mach ich nicht mehr mit! Jeder Dulli kauft sich den jetzt! Was bringt das noch?

Die UserInnen teilen sich dabei in diverse Lager ein. Da gibt es die, die Änderungen begrüßen, die, denen es egal ist, die, die es für ihre Späße nutzen und

letztendlich die, die sich militant dagegenstellen und alles und jeden, der diese Neuerungen okay findet oder nutzt verteufeln und angreifen.

Wer mich auf Twitter liest und möglicherweise auch das #1Fav1Fact (wo sich auch immer wieder gerne Leute drüber aufregen) verfolgt hat, der weiß, dass ich quasi alles neue ausprobieren und nutzen will. So habe ich auch die Fleets, die Spaces und auch Audiotweets und was weiß ich schon genutzt.

Und ich habe nach etwas überlegen und rechnen mich auch dazu entschieden Twitter Blue mal auszuprobieren.

Leute, mit denen ich länger gemeinsam auf Twitter unterwegs bin wissen, wie wichtig mir diese Plattform als Ventil, aber auch als Freundschaftsplattform ist. Ich habe viele neue, geniale und lustige Menschen dort kennengelernt und mache haben es schon bis in RL geschafft und es sind Freundschaften entstanden.

Ich interagiere viel und ich retweete auch viel. Ich bin mittlerweile bei 140 k Tweets angelangt und da sind die Einschränkungen ein Witz. Der blaue Haken ist natürlich lustig, sorgt aber auch vor allem dafür, dass ein Account so schnell nicht kopiert werden kann.

Meiner Frau ist das vor einigen Monaten erst passiert. Es hatte sich jemand mit ihrem Namen einen Account gemacht – mit den üblichen Tricks: ein grosses „i“ statt einem kleinen „L“ usw. – und hat versucht in ihrem Namen Kohle abzugreifen. Zum Glück wurde das in diesem Fall schnell bemerkt. Der Haken soll solche Dinge erschweren.

Aber auch die übrigen Punkte, der neue News Bereich für Blue UserInnen, der Entfall von Tweetbegrenzugen/Replies/Interaktionen usw. sind mir als regelmäßiger Vielnutzer wichtig. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sagen „gehe ich halt weg“ oder „zu Mastodon“ etc.

Ja, auch bei Mastodon habe ich einen Account. Auch bei Vero, Subs, Discord, Insta, Snapchat, TikTok, Twitch und ich hatte auch einen bei Google+ und Facebook.

Google+ ist ja lange tot. Facebook auch, es weiß es nur noch nicht.

Ich bin nicht glücklich darüber für Twitter Geld auszugeben, aber mir persönlich ist die Plattform zu wichtig, als sie einfach wegzuschmeißen oder nicht komplett zu nutzen. Twitter ist meine persönliche Lieblingsplattform und bisher hat keine der Änderungen nachhaltigen Einfluss auf das Verhalten der UserInnen genommen, die sich in meiner TL so bewegen. Ob zukünftig nun mit oder ohne Blue. Manch anderer hat halt 5 Streamingdienste parallel laufen.

Am Ende ist mir dann gerade doch noch ein Feature eingefallen, welches ich persönlich nicht nutze und zu 99% auch nicht ausprobieren werde: das sechseckige NFT Profilbild.

Ein abschließender Tipp für alle, die Twitter Blue auch ausprobieren wollen: schließt es über den Browser am PC ab, da sind es derzeit 7,00 EUR pro Monat. Über Handy werden wohl 11,00 EUR fällig.

Und ganz zum Schluss: Ich werde keine tiefschürfenden Diskussionen über Elon und Twitter führen. Es geht mir primär um die Plattform. Twitter hatte auch früher CEOs, die nicht meinem persönlichen Wertekompass entsprachen. Dass der aktuelle Boss ein ganz spezieller Fall für sich ist steht außer Frage. Ob er das für immer machen will steht auf nem anderen Blatt.

Also einfach locker durch die Hose atmen und den Dingen Zeit und Lauf geben und sich vielleicht weniger aufregen.

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