FUWUWU

Was hat es mit diesem Wort auf sich? Nun, einige von Euch wissen eventuell bereits, dass es einen Twitter Account namens „Fuwuwu Sachen“ gibt. Den Account hat Lovis erstellt, um ausschließlich kreative Projekte dort zu (re-)tweeten, die bei uns im Laufe der Zeit so stattfinden.

Wir sind fast 11 Jahre ein paar, davon 8 Jahre verheiratet. Wir haben uns quasi aus dem Nichts eine kleine aber feine Existenz erarbeitet und aufgebaut. Bei vielem davon hat die Kreativität und der Schaffensdrang von Lovis einen großen Anteil. Ich bin dann eher der Typ, der fragt: „Was soll ich wie dabei machen?“ und konzentriere mich dann auf die Ausführung.

Lovis hatte bereits einen Umsonstflohmarkt aus der Taufe gehoben und eine begleitende Facebookseite dazu betreut. Es war damals die Größte ihrer Art.

Wir haben Pflegehunde aus Spanien aufgenommen und vermittelt, Lovis war im Vorstand des Vereins und hat auch selber Shelter in Spanien besucht und sich ein Bild gemacht.

Wir haben Klamotten für die Flüchtlingshilfe gesammelt, sortiert und verteilt.

Als die Pandemie anfing, hat sie im Akkord Stoffmasken für Bedürftige genäht, ich habe die Bänder befestigt.

Ein Teil vom #nordstadtkatzen Merch entsteht in Handarbeit und dann sind da ja auch noch die #nordstadtkatzen selber.

Ich zähle das im Übrigen auf um zu zeigen, dass bei uns eigentlich immer was am Start ist und nicht um zu zeigen, was für geile Menschenfreunde wir sind. Was wir natürlich sind. Aber niemals zugeben. Also ich zumindest nicht.

Egal, weiter.

Seit Lovis gesundheitlich bedingt immer wieder mal ausgebremst wird hat sie das Malen wiederentdeckt.

Ich selber beschäftige mich gerne mit Projekten in der Werkstatt, mit Musik und Collagen/Illustrationen (wie sie auch zum Teil in meinem Shop zu finden sind).   

Ein Teil all dieser Dinge haben wir dann auch zu Gunsten der #nordstadtkatzen oder auch für andere Projekte versteigert.

Andere Dinge finden sich am und im Haus wieder, wo wir versuchen durch Kreativität und Upcycling neue Klettermöglichkeiten für unsere Schützlinge zu schaffen oder es uns einfach etwas gemütlicher zu machen.

Aktuell versuche ich ja mit möglichst günstigen Mitteln eine Schaufelgitarre zu bauen und dieses Projekt mit einem Tutorial darüber abzuschließen.

Auch dieses Tutorial sollt ihr dann bei FUWUWU finden um euer eigenes Ding draus zu machen und nachzubauen / umzubauen / neu zu bauen.

Das Haus ist Versuchslabor und Testgelände.

Aufmerksame Leser meiner Frau wissen, dass wir aus Gründen in den letzten Monaten etwas auf die Bremse treten mussten.

Ab nächster Woche ist die Zahl der Schützlinge deutlich reduziert. Zum einen freut uns das sehr, weil bis zu 6 Katzen ein neues für immer zu Hause bekommen. Es entlastet auf der anderen Seite auch. Schließlich sind da noch unsere beiden Dauerpatienten, die täglich medizinisch versorgt werden und unser Neuzugang mit dem Blutohr, was uns noch ne Weile, aber hoffentlich nicht mehr zu lange, beschäftigen wird.

Derzeit strukturiert sich unser Alltag etwas anders, was uns aber nicht davon abhält weiter zu machen.

Ich schweife ab.

Also, FUWUWU. Der Begriff ist ungefähr so alt wie unsere Beziehung und wurde schon recht früh zu einem geflügelten Wort und Code.

Das geht soweit, dass wir eine kleine FUWUWU Stele aus rostigem Eisen vor der Haustür haben. Und FUWUWU fasst auch ganz gut unser Leben zusammen, es ist ein roter Faden zum immer wieder ins Gedächtnis rufen und danach zu handeln.

In unserem Eheversprechen, auf den Wänden unserer Küche (NEIN! Nicht als Wandtattoo) und an Lovis‘ Knöchel befinden sich die Worte Achtung, Liebe und Respekt.

Nach meiner Vorstellung und nach meinem Gefühl sind die drei der Kern. FUWUWU ist quasi die Frucht, die drum herum wächst.

Aber was zum Teufel heißt denn nun FUWUWU? Sagen wir nicht. Haben wir noch niemandem verraten und werden es auch nicht verraten.

Es ist kein reines Fantasiewort und hat eine „seriöse“ Bedeutung. Mehr Info gibt es dazu wirklich nicht.  

Was nun allerdings neu ist, ist das Lovis und ich eine Initiative gegründet haben.

Mit dieser Initiative wollen wir den kreativen Prozessen und dem Schaffen dahinter ein Gesicht geben.

Kurz zusammengefasst lässt sich die Zielsetzung unter FUWUWU.art nachlesen.

FUWUWU wird sich mit den ganzen Sachen, die wir verzapfen, anfüllen. Dann wird es wieder die geben, die fragen werden „Was soll der Scheiß?“, „Das soll Kunst sein?“ bliblablub.

Um die werden wir uns nicht kümmern.

Es wird auch Menschen geben, die sich angesprochen fühlen werden. Auf sie sind wir gespannt. Mit ihnen wollen wir uns austauschen.

Ich kann nicht für Lovis sprechen, aber für mich ist es schon so etwas wie unser gemeinsames, geistiges Kind, Ausdruck unserer Lebensphilosophie vielleicht.

Das klingt jetzt pompöser und dramatischer als ich es meine.

Das Ganze wird organisch wachsen, ebenso, wie wir es bedienen können und wollen. Alles kann, nichts muss (auch ein Spruch, der bei uns lange Tradition hat).

Aber wenn ihr Bock habt schaut einfach mal von Zeit zu Zeit auf Twitter oder FUWUWU.art vorbei.

Stifte, Pinsel, Instrumente

Audiovisuelle Künste sind seit ich denken kann eine der absoluten Hauptinteressen in meinem Leben. Nun, ich bin kein Kunstgelehrter, schaue mir keine Gemälde von Bosch oder Van Gogh an und mache dabei schlaue Bemerkungen, während ich an meiner Zigarre ziehe.

Aber ich konnte mit ca. 5 Jahren den Plattenspieler meiner Eltern selbstständig benutzen und tat dies zum Leidwesen ebendieser auch. Ich hörte mich zunächst durch die Plattensammlung meiner Mutter, wobei besonders KISS, Gerry Rafferty, Uriah Heep und ähnliche bei mir hängengeblieben sind und die Vorliebe für härtere Musik prägten.
Wenn ich keine Musik hörte, dann zeichnete und malte ich. Oft mit meinem Großvater zusammen, der lange Jahre Ölbilder und Aquarelle malte und mit dem Bleistift wie mit einem Zauberstab umgehen konnte.

So oft es ging verband ich beide Leidenschaften miteinander. Und so zeichnete ich, während im Hintergrund Musik lief. Stunde um Stunde.
Ich hatte für ein Kind in meinem Alter recht wenige Hörspiele, dafür lieh ich mir liebend gern die Mixtapes meiner Eltern aus oder nahm Musik aus dem Radio auf.
Die einzige Hörspielserie, von der ich tatsächlich mehr als ein Kassette hatte, war He-Man and the Masters of the Universe. TKKG und Drei Fragezeichen habe ich erst als Erwachsener kennen gelernt. Kein Scheiß.

Sowohl die Musik, als auch das kreieren eigener Bilder hat etwas abenteuerliches. Man erkundet andere Welten oder erschafft sie gar.
Und irgendwann verliert man sich so sehr in dem, was man tut, dass alles andere um einen herum verschwindet und man darin aufgeht.
Wenn ich mal über einen längeren Zeitpunkt nicht dazu komme, mich intensiv mit audiovisuellen Dingen auf einer kreativen Basis auseinanderzusetzen, setzt eine nagende Unzufriedenheit ein. Ich denke dies liegt daran, dass ich dahingehend schon sehr früh sehr stark geprägt wurde, wie ich anfangs angerissen habe.
Mittlerweile lasse ich es am Liebsten gar nicht erst soweit kommen.

Ein besonderes Faible habe ich für die dunklen und schrägen Dinge. Seien es Filme, Bilder oder Musik.
In den letzten 10 Jahren habe ich verstärkt Drone, Noise und Ambient für mich entdeckt.
Bands wie die japanischen Boris, die Amerikaner Sunn O))), Earth oder der japanische Noise Artist Merzbow sind für mich Inspiration, wie ein Teller lauter, düsterer, zerbröckelter Kekse, die dennoch einen sehr angenehmen Geschmack haben.

Seien wir ehrlich, niemand kann sich das wahrscheinlich 24/7 reinziehen ohne sich das Hirn aufzuweichen, aber ohne würde mir etwas fehlen, da ich an herkömmlicher Musik in vielen Genres mittlerweile übersättigt und gelangweilt bin und es viele Bands und Künstler gibt, die Kopien von anderen Bands und Künstlern sind, die von anderen usw.
Da sind die Lauten, die Kaputten, die Exzentriker und Andersmacher einfach ein willkommener Farbklecks in der unüberschaubaren Masse geworden.

Alles ist ständig im Wandel, du und ich eingeschlossen. Hätte ich meinem jüngeren Ich die Scheiben vorgespielt, die ich heute höre,und die Bilder, die mein Kopfkino heute produziert gezeigt, ich wäre vermutlich schreiend weggelaufen.
Dabei sind sie heute ein Teil der Ruhefindung und des Selbst-Zentrieren. Und Inspiration, die eigenen Gefühle in Bild und Ton umzusetzen.

Letztendlich ist es eigentlich auch Wurscht ob sich jemand Horrorstories ausdenkt oder Blumenwiesen malt. Wichtig ist, dass das was man tut, grundsätzlich niemand anderem schadet und es dazu beiträgt, dass eigene Leben in positiver Art und Weise zu bereichern.

Mittlerweile bin ich in der luxuriösen Lage, mir Zeit für kreative Ausbrüche leisten zu können und zu dürfen und lege Dir hiermit ans Herz auch schnellstens damit anzufangen, wenn es noch nicht der Fall ist.
Zackzack!